Jerelyn Rodriguez definiert den Archetyp des Technikexperten neu
Jerelyn Rodriguez sieht sich nicht als Technikerin. Aber sie ist es. Nach einem ungewöhnlichen Einstieg in die Branche definiert Jerelyn den Archetyp des Technikexperten neu. Als Mitbegründerin der gemeinnützigen Organisation The Knowledge House vermittelt Jerelyn benachteiligten jungen Menschen digitale Kompetenzen und schließt so die Lücken im Übergang von der Ausbildung zum Arbeitsplatz in der Technologiebranche. Jerelyn hat für #WomenWhoMaster bei uns darüber gesprochen, wie sich alternative berufliche Wege in die Technikbranche entwickeln lassen und weshalb sie allen Frauen empfiehlt, einen persönlichen „Aufsichtsrat“ zu haben.
F: Sie haben einen Hintergrund im Film, wie sind Sie vom Filmemachen zu einer Karriere in den Bereichen Technologie und Bildung gekommen?
In meiner Jugend habe ich Film studiert. Damals brauchte man die richtige Ausrüstung, um Filme zu drehen – spezielle Bänder und Technologie, um Filmmaterial vor dem Schneiden zu digitalisieren. Dann kam YouTube. Dank dieser Veränderung konnte jeder durchschnittliche Nutzer Kurzfilme drehen. Das war der Moment, in dem ich mich in die Technologie verliebte, denn ich erlebte mit, wie Technologie das Kino veränderte und es Durchschnittsbürgern ermöglichte, ihre Geschichte zu erzählen.
Am College habe ich Filmwissenschaft studiert. Nach meinem Abschluss saß ich fest. Ich hatte nicht die nötigen Netzwerke. Ich hatte keine Mentoren. Ich hatte keine Praktika, um meine ersten Jobs beim Film zu bekommen. Viele Filmemacher werden entdeckt, nachdem sie unbezahlte Praktika in Studios und Produktionsfirmen gemacht haben. Ich hatte diese Möglichkeit nicht. Ich musste für Geld arbeiten. Also fing ich an, im Bildungsbereich zu arbeiten.
F: Wann wurde Ihnen klar, dass Sie dazu beitragen wollten, den Zugang zu MINT-Kompetenzen in der Bronx zu verbessern?
Es fing an, als ich mich für Hochschulen entschied. Ich war bei einem Vorstellungsgespräch in Yale und auf dem Campus fand eine Konferenz statt, bei der es um die Leistungskluft ging. Das war das erste Mal, dass ich dem Problem, das ich in meiner Jugend in meiner Community beobachtet hatte, einen Namen geben konnte. Zu sehen, dass die weiße Elite studiert, was in meiner Community vor sich geht, war für mich ein Aha-Erlebnis. In diesem Moment wusste ich, dass ich eine Berufung habe, etwas zurückzugeben und dazu beitragen musste, meine Community voranzubringen.
F: Welche Probleme könnten besonders Frauen haben, wenn es um das Imposter-Syndrom geht?
Ich ermutige alle, die an Programmen bei The Knowledge House beteiligt sind, immer „Asset-basiert“ zu arbeiten. Asset-basiert zu arbeiten, bedeutet, sich auf das zu konzentrieren, was die Schüler können, anstatt auf das, was sie nicht können. Ob schwarz, braun oder Menschen mit niedrigem Einkommen: Wir sind einzigartig, weil wir so viele Herausforderungen im Leben gemeistert haben. Das Imposter-Syndrom lässt uns negativ über unsere Besonderheiten denken. Also müssen wir das umdrehen und unsere Besonderheiten positiv sehen. Beispielsweise könnte jemand in einem Vorstellungsgespräch zur Sprache bringen, welche Schwierigkeiten er oder sie überwunden hat, und dann zeigen, inwiefern dies ihre Eignung für den Job demonstriert.
Vor allem Frauen müssen erkennen, dass sie einen Platz in der Technologiebranche haben, unabhängig von ihrem Qualifikationsniveau. Ihre Perspektive fehlt im Status quo. Um Frauen zu zeigen, dass sie dazugehören, laden wir Studienabsolventinnen ein, um mit unseren Beteiligten zu sprechen, lassen Informationsveranstaltungen von Technologieexpertinnen leiten und organisieren Community-Events, die sich auf schwarze Technologieexpertinnen konzentrieren.
„Zu sehen, dass andere Frauen erfolgreich sind, zeigt unseren Teilnehmerinnen, dass andere die gleichen Herausforderungen bewältigen mussten, und überzeugt die Studentinnen, dass eine Karriere im Technologiebereich möglich ist. Sie können denken: „Ich sehe es, also werde ich es glauben. Ich kann diese Person sein.“
F: Haben Sie einen oder mehrere Mentoren?
Ja! Ich denke, Diversität unter den Mentoren ist wichtig. Ich lehre und praktiziere die Idee, einen persönlichen Aufsichtsrat zu schaffen.
In meinem Aufsichtsrat gibt es ein Vorbild, mit dem ich mich identifiziere und das ähnliche Hindernisse überwinden musste. Für mich ist das eine weibliche und schwarze Person. Aber ich bekomme auch andere Perspektiven. Viele meiner Mentoren waren weiße Männer. Ich habe viel über den Status quo gelernt, darüber, warum die Dinge so sind, wie sie sind, und wie ich mit weißen Männern in Machtpositionen sprechen muss. Denn letztendlich muss ich als Leiterin einer gemeinnützigen Organisation Geldmittel sammeln. Mein Aufsichtsrat verändert sich, was besonders für Unternehmer wichtig ist.
„Unsere Jobs verändern sich, unsere Unternehmen verändern sich und unser Wachstum bringt andersartige Herausforderungen mit sich. Eine wechselnde Gruppe von Mentoren gibt einer Person in jeder Phase die richtige Unterstützung.“
F: Gibt es Veränderungen, die Sie sich in der Branche wünschen?
Ich möchte, dass mehr Arbeitgeber unkonventionelle Tools zum Testen von Talenten verwenden. Viele Unternehmen sagen, dass sie die Anforderung eines Bachelor-Abschlusses abgeschafft haben. Aber wenn wir unseren Arbeitgeber-Partnern Bücher mit Lebensläufen vorlegen und dabei die Angabe zur Hochschule herausstreichen, versucht der betreffende Arbeitgeber immer, diese Information irgendwie herauszufinden. Ich möchte, dass Arbeitgeber sich nach etwas anderem umsehen. Schauen Sie sich ihr Portfolio an. Schauen Sie auf GitHub.
Und damit verbunden möchte ich, dass der Technologiesektor nicht-traditionelle Test-Tools normalisiert. Die Arten von Qualifikationen – Auszeichnungen, Zertifikate und andere – scheinen sich häufig zu ändern. Eine bessere Abstimmung zwischen den Unternehmen darüber, was Arbeitgeber als Branchenstandard für nicht-traditionelle Mitarbeiter akzeptieren, würde so viel mehr Türen öffnen.
Mehr über Jerelyn erfahren Sie bei The Knowledge House. Um über The Knowledge House auf dem Laufenden zu bleiben, besuchen Sie @TheKnowledgeHouse auf Instagram, @TheKnowledgeHouse auf Twitter und The Knowledge House auf LinkedIn. Vernetzen Sie sich mit Jerelyn auf Twitter unter @jerelyn_r, Instagram @Jerelyn_r und LinkedIn.
Women Who Master stellt Frauen vor, die herausragende Beiträge im MINT-Bereich geleistet haben. Ziel der Serie ist es, diese Beiträge zu würdigen, zukünftige Führungskräfte zu inspirieren und dazu beizutragen, das Geschlechtergefälle im Technologiebereich auszugleichen.
Bildnachweis: The Knowledge House
#WOMENWHOMASTER
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Logitech MX hat es sich zum Ziel gesetzt, einflussreiche Initiativen und Einzelpersonen, die weltweit Bewegung in die Branche bringen, ins Rampenlicht zu rücken und zu unterstützen, um Mädchen und Frauen zu inspirieren, eine Karriere in MINT-Fächern einzuschlagen oder weiterzuverfolgen.
Bei #WomenWhoMaster ist es unsere Mission, eine branchenweite Bewegung in Gang zu setzen, die anstrebt, die Geschlechterlücke und die Chancen-Ungleichheit im Technologie- und IT-Bereich ein für allemal zu beseitigen.