Kate Kirwin – Gründerin von She Codes – Community für Frauen

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Als Kate Kirwin 20 Jahre alt war, begann sie, sich das Programmieren selbst beizubringen. Aber alleine kam ihr Fortschritt schnell ins Stocken. Die bestehenden Programmiergruppen wurden von Männern dominiert, und Kate hatte das Gefühl, nicht sie selbst sein zu können und sich bei ihnen anders verhalten zu müssen als sonst. Also gründete sie in Australien ihre eigene Community namens She Codes, um Frauen technische Kenntnisse zu vermitteln, sie in ihrer Karriere zu unterstützen und ein frauenzentriertes Lernumfeld zu schaffen. Wir stellen Kate im neuesten Feature in der Logitech MX #WomenWhoMaster Serie vor. Hier spricht sie darüber, wie mühsam es war, eine Community zu finden, ihre Motivation, neue Ideen zum Leben zu erwecken und ihre Hoffnung, zu einer Verbesserung unserer Welt beizutragen.

F: Haben Sie sich schon in jungen Jahren für eine Karriere im MINT-Bereich interessiert?

Als ich jünger war, habe ich eine MINT-Karriere nicht in Betracht gezogen, weil die Leute über so etwas nicht mit mir gesprochen haben. Es herrschte immer noch das Klischee, dass es nicht vereinbar sei, ein gesprächiger, quirliger, lustiger Mensch zu sein und im technischen Bereich zu arbeiten – auch wenn ich heute weiß, dass das absolut möglich ist. Zu Beginn meiner Karriere wollte ich kreative Dinge tun. Die Idee, etwas aus dem Nichts entstehen zu sehen, war einer der Gründe, weshalb ich mich zur Event-Planung hingezogen fühlte.   

Als ich Events bei Spacecubed leitete, einem Co-Working-Space in Perth, Australien, wurde ich wirklich neugierig darauf, was die Leute in der Community machten. Viele Mitglieder leiteten ihr eigenes Unternehmen, entwickelten Apps und Websites. Obwohl ich kein technisches Hintergrundwissen hatte, stellte ich fest, dass ich Code verwenden konnte, um etwas Neues zu schaffen.

„Ich möchte eine Gesellschaft, in wir alle selbst entscheiden können, was wir tun möchten, ohne Stereotype und Stigmatisierung, die mit unserer beruflichen Laufbahn verbunden sind. Einer meiner Schülerinnen wurde sogar gesagt, sie sei zu lustig für Naturwissenschaften. Was hat Spaß damit zu tun?"

F: Was hat Sie dazu bewogen, das Programm She Codes zu starten und sich für mehr Frauen in MINT-Fächern einzusetzen?

Nachdem ich angefangen hatte, mehr über die Technologiebranche zu lernen, versuchte ich, mir das Programmieren selbst beizubringen. Sehr schnell stellte ich fest, dass es ohne eine Community schwer war, den nächsten Schritt zu tun und Hilfe zu bekommen. Ich versuchte, eine Community zu finden, in der ich lernen konnte, aber auf diesem Weg hatte ich das Gefühl, nicht ich selbst sein zu können. 

Einmal ging ich zu einem Meetup bei Spacecubed. Diese Veranstaltung fand in meinem Büro statt, einem Ort, an dem ich mich sehr wohl fühlte. Das Treffen hatte bereits begonnen, als ich dort ankam. Ich trug ein hellgrünes Kleid und High Heels. Der Boden in diesem Raum ist aus Beton, sodass man beim Laufen darauf ziemlich viel Lärm macht. Alle Personen im Raum waren Männer und fast alle trugen Schwarz, Weiß oder Grau. Als ich also in Hellgrün und mit meinen lauten Schuhen hereinkam, hielt der ganze Raum inne und drehte sich um. Ich fühlte mich so unwohl. Das an einem Ort zu empfinden, an dem ich mich normalerweise wohlfühlte, brachte mich dazu, darüber nachzudenken, was andere Leute fühlen mochten. Also beschloss ich, dieses Problem zu lösen, das ich hatte und von dem ich sicher war, dass es auch andere Frauen hatten.

F: Welche Arten von Programmen und Workshops bietet She Codes an?

Wir führen drei verschiedene Arten von Programmen durch. Wir bieten einen eintägigen Workshop, ein einwöchiges Programm und ein sechsmonatiges Teilzeitprogramm an. Der eintägige Workshop ist ein kostenloses Online-Tutorial zum Selbststudium. In den längeren Programmen behandeln wir mehr Kenntnisse wie Data Science, JavaScript, Python, HTML, CSS sowie Backend- und Frontend-Codierung.

Kate Kirwin leitet einen Workshop

F: Welche Rolle spielen die Mentorinnen und Mentoren bei She Codes?

Unsere Mentoren sind großartig. Sie kommen aus ganz Australien. Sie beantworten unter anderem Fragen auf Slack. Letztes Jahr hatten einige der Mädchen aus Brisbane ein wirklich tolles Verhältnis zu einem unserer Mentoren, Ben. Sie sagten immer wieder Dinge wie: „Oh, wir sind so begeistert von Ben aus Perth, weil er alle unsere Fragen beantwortet.“ Sie redeten über ihn, als ob sie ihn persönlich kennengelernt hätten, und er ist 4.000 Kilometer entfernt!

Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeitsweise ist es, eine Mischung aus Mentorinnen und Mentoren in unserem Lehrteam zu haben. Die Realität sieht so aus, dass die meisten Kollegen, mit denen unsere Schülerinnen zusammenarbeiten werden, nachdem Sie unsere Community verlassen, Männer sein werden. Daher ist es für unsere Schülerinnen wichtig, zu verstehen, wie sich diese Zusammenarbeit gestaltet. Auch unsere männlichen Mentoren lernen, mit Frauen zusammenzuarbeiten, d. h., die Praktiken der Branche werden von innen heraus korrigiert.

F: Welchen Rat haben Sie für Frauen, die neu im Programmieren oder im technischen Bereich sind und sich entmutigt fühlen könnten?

Nur weil Ihnen eine Sache nicht gefallen hat, heißt das nicht, dass Ihnen gar nichts gefallen wird. Um Ihre Nische zu finden, müssen Sie eine Reihe unterschiedlicher Fertigkeiten ausprobieren. Eine unserer Mentorinnen, Michelle, sagt gerne: „Nur weil Sie eine Programmiersprache nicht mögen oder nicht gut darin sind, heißt das nicht, dass Sie grundsätzlich nicht gut im Programmieren sind. Es bedeutet nur, dass Sie noch nicht die richtige Sprache gefunden haben.“ Sie selbst ist ein großartiges Beispiel dafür. Sie begann ihre Karriere in einer einzigen Sprache und hasste sie. Jetzt programmiert sie nur noch in Python und sagt: „Ich liebe Python. Hier bin ich, hier kann ich bleiben.“

F: Was sind die wichtigsten MINT-Fähigkeiten, die die nächste Generation lernen sollte?

Es ist wichtiger, die richtige Denkweise und Lerntechnik zu vermitteln als bestimmte Fähigkeiten. Berufe und Technologien ändern sich so schnell, dass die meisten Jobs der Zukunft noch nicht existieren.

„Schon allein die Konzentration auf bestimmte Fähigkeiten ist ein hoffnungsloses Unterfangen. Den Menschen beizubringen, wie man lernt, verlernt und neu lernt, ist die Zukunft.“

F: Stellen Sie sich für einen Moment vor, Ihre Urenkelin hat sich für denselben Beruf entschieden wie Sie, sie macht im Jahr 2100 ihren Abschluss. Wie soll ihre Zukunft aussehen?

Was ich erreichen möchte, ist, dass mein Job nicht mehr existieren muss. Ich möchte, dass es eine Gesellschaft gibt, in der es nicht all diese Barrieren für Frauen gibt; wo wir Vielfalt haben. Ich habe auch gehört, dass Frauen gesagt wurde, dass eine Karriere im Technologiebereich keine sichere Laufbahn für Frauen ist oder dass sie nicht nerdig genug sind. Am allermeisten hoffe ich, in einer Gesellschaft ohne all diese Hindernisse zu leben, die entstehen, weil man eine bestimmte Art von Person sein oder einen bestimmten Intelligenzquotienten haben muss, um im technischen Bereich tätig zu sein.

Kate Kirwin Porträt

Treten Sie mit Kate auf LinkedIn and Instagram in Kontakt oder erfahren Sie mehr über ihre Arbeit bei She Codes.

Women Who Master stellt Frauen vor, die herausragende Beiträge im MINT-Bereich geleistet haben. Ziel der Serie ist es, diese Beiträge zu würdigen, zukünftige Führungskräfte zu inspirieren und dazu beizutragen, das Geschlechtergefälle im Technologiebereich auszugleichen.

Bildnachweis: Kate Kirwin

#WOMEN­WHOMASTER

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Logitech MX hat es sich zum Ziel gesetzt, einflussreiche Initiativen und Einzelpersonen, die weltweit Bewegung in die Branche bringen, ins Rampenlicht zu rücken und zu unterstützen, um Mädchen und Frauen zu inspirieren, eine Karriere in MINT-Fächern einzuschlagen oder weiterzuverfolgen.
Bei #WomenWhoMaster ist es unsere Mission, eine branchenweite Bewegung in Gang zu setzen, die anstrebt, die Geschlechterlücke und die Chancen-Ungleichheit im Technologie- und IT-Bereich ein für allemal zu beseitigen.

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