Wohlbefinden am Prüfstand: Nicht alle Arbeitsbereiche sind gleich

Die Dynamik der Arbeit von zu Hause oder vom Büro aus hat sich radikal verändert. Für Unternehmen eröffnet sich damit die Chance, die komplementäre Rolle zu erkennen, die die Zusammenarbeit im Büro und die Produktivität bei der Arbeit von zu Hause aus für die Arbeitskräfte der Zukunft spielen können.

Viele Unternehmen haben jedoch nur langsam auf diese Veränderungen reagiert und sich auf einheitliche Lösungen konzentriert. Wer den Status quo beibehält und „erstmal abwartet“, verpasst eine entscheidende Chance: Sie gewinnen echte Wettbewerbsvorteile mit ihrer wertvollsten Ressource: ihren Mitarbeitern.

IT-Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Transformation funktionstauglicher in gesunde Arbeitsplätze. Wenn sie damit beginnen, die Mitarbeiter entsprechend auszustatten, müssen sie sicherstellen, dass jede Art von Arbeitsplatz optimal eingerichtet wird.

Dieser Ansatz erzeugt einen Dominoeffekt einer positiven Veränderung: Die Gleichwertigkeit des Arbeitsplatzes kann das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördern und unterstützt damit wiederum die Produktivität der Mitarbeiter. Das wirkt sich auf den Unternehmenserfolg aus. Hier erfahren Sie, in welche Richtung die Entwicklung gehen sollte.

1. Die wichtigsten Anwendungsfälle für jeden Arbeitsbereich definieren

Zunächst sollten Sie herausfinden, welche Art von Arbeitsbereich Ihre Teams in Zukunft nutzen werden. Es ist vielleicht nicht so einfach, wie es klingt: Selbst wenn ein Unternehmen in großem Umfang zu einem permanenten Hybridmodell übergeht, kann ein einzelner Mitarbeiter vollständig remote oder vollständig im Büro tätig sein. 

IT-Führungskräfte sollten ein Verfahren einrichten, um die verschiedenen Arbeitsplatzmodelle zu dokumentieren, die für jeden Mitarbeiter, den sie unterstützen, einzigartig sind. Definieren Sie dann allgemeiner, wofür die einzelnen Arbeitsbereiche innerhalb des Unternehmens genutzt werden und warum.

2. Herausforderungen der einzelnen Arbeitsbereiche für das Wohlbefinden der Mitarbeiter einschätzen

Bei Arbeitsplatzinitiativen in Unternehmen muss darauf geachtet werden, dass die Mitarbeiter, die ausschließlich im Homeoffice oder im Büro arbeiten, nicht zurückbleiben. Es gibt bereits einen wachsenden Unterschied in der Erfahrung. Laut den weltweiten Umfragen von Gensler berichten Arbeitnehmer in einem hybriden Modell „mit größerer Wahrscheinlichkeit über positive Auswirkungen auf Kreativität, Beziehungen, Produktivität, Kommunikation und Problemlösung“ als Arbeitnehmer, die Vollzeit im Büro oder remote arbeiten.„Across the Globe, Workers Want a Hybrid Work Model“, Gensler, 2020.

An dieser Stelle kann sich ein Riss in der Mitarbeitererfahrung bilden. Wenn die Mehrheit der Teammitglieder es beispielsweise vorzieht, persönlich zusammenzuarbeiten, kann es passieren, dass ein Mitarbeiter, der vollständig aus der Ferne arbeitet, ungewollt von einem Gespräch ausgeschlossen wird. Die Auswirkungen eines solchen Szenarios auf das mentale Wohlbefinden des Mitarbeiters im Homeoffice sind nicht zu unterschätzen. Schon ein einziger Fall von Mikro-Ausschluss kann zu einem 25-prozentigen Leistungsabfall bei einem Teamprojekt führen.“Belonging: From comfort to connection to contribution“, Global Human Capital Trends Survey, Deloitte, 2020.

Laut dem Deloitte-Bericht „2020 Global Human Capital Trends“ ist die explizite Einbeziehung des Wohlbefindens in die Gestaltung der Arbeit nicht die Norm, was eine große verpasste Chance darstellt. Unternehmen, die ihre Arbeit bereits im Hinblick auf das Wohlbefinden umgestalten, haben Taktiken wie die Einführung von Verhaltensweisen für das Wohlbefinden in den Arbeitsalltag und die Neugestaltung der Arbeitsbereiche selbst in ihre Überlegungen einbezogen.“The Social Enterprise at Work: Paradox as a Path Forward“, Deloitte Global Human Capital Trends Report, 2020.